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© 2002-2004 Matthias Weiland,


Erstellt am 11.05.2002, letzte Änderung am 23.04.2023.

Down in Down Under - Diary - 13/05/03

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museum & fuck off!

Am Morgen machten wieder das gleiche Spiel wie gestern. Alle schliefen noch, nur Simon und ich waren wach, da wir die Vans zum Strand fahren mussten. Campen und Schlafen in Fahrzeugen über Nacht ist hier verboten, deshalb dieses Hin und Her. Wir dösten dann beide auch ein wenig und müssen in extrem tiefen Schlaf gefallen sein, aus dem wir eine halbe Stunde später von zwei freundlichen Herren des Citycouncils durch lautes Klopfen an die Scheibe herausgerissen wurden. Erster Gedanke: Shit, die denken, wir haben hier übernachtet und werden uns eine schöne Strafe aufdrücken. Aber nein, wir konnten ihnen mehr oder weniger glaubhaft machen, dass wir gerade angekommen waren und nur einen kleinen Nap halten wollten. Sie gaben uns dann noch einen schönen Stadtplan und den Hinweis, das Campen hier verboten ist und fuhren weiter - wahrscheinlich die erste Warnung. Da dies unsere Letzte Nacht in Darwin gewesen sein sollte, sollte uns dies nicht weiter stören.
Nach dem Frühstück fuhren wir in das Museum & Art Gallery of the NT. Dieses Museum ist klein aber fein. So sind zum Beispiel viele der gefährlichen Tier des Northern Territory ausgestellt und natürlich gibt es auch ein riesen Saltie zu sehen: "Sweetheart" - mit 5m Länge und 780kg ist es eines der grössten seiner Art. In den Siebzigern "ärgerte" es diverse Fischerboote im Finniss River südlich von Darwin, attackierte jedoch nie Menschen. Es wurde dann gefangen und starb beim Transport zu einer Krokodilfarm. Danach fuhren wir abermals in die Stadt.
Als wir dann in der Mall auf den Rest unserer Sechsergruppe warteten, kam auf einmal ein, ich vermute, betrunkener Aboriginal auf mich zu und beschimpfte mich, begründen tat er dies damit, dass ich angeblich seine Frau beschimpft hätte. Ich hatte ihn und seine Frau zuvor jedoch überhaupt noch nicht gesehen. Dies versuchte ich ihm klarzumachen. Er liess sich jedoch von seinem Standpunkt überhaupt nicht abbringen: "Fuck off, fuck you, fuck off, don't swear at my misses!" Diese sinnlose "Diskussion" hielt dann für fünf Minuten an, wobei ich nachwievor nicht nachvollziehen kann, was er damit bewirken wollte und was er von mir erwartete. Ich versuchte dann also verschiedenste Varianten um ihn endlich loszuwerden. Erst veruschte ich wie gesagt mit Reden Einfluss auf ihn zu nehmen, was absolut wirkungslos war. Als ich mich dann nach einer Weile bedrängt fühlte, stand ich auf und er wich erschreckt zurück schimpfte aber trotzdem weiter. Zwischendurch drohte ich ihm dann auch mal mit der Polizei und dann drohte er ganz einfach zurück. Nachwievor war sein meistbenutztes Wort "fuck". Er kam und ging dann noch ein paar mal und meinte dann auch mal ich solle ganz schnell abhauen, dies sei sein Darwin, etc. Letztendlich machten wir uns dann auf unseren Weg und so wurde dieses Problem in gewissem Maße gelöst.
Dies ändert jedoch nichts an meiner Ansicht, meine Devise ist nachwievor: "Arschlöcher gibt es überall." - will heissen, dass er nun aboriginal war hat nichts mit der Situation zu tun - das teilte ich ihm übrigens auch mit, da er an einem Punkt selber dieses Argument brachte.
Was mir aber bei dieser Situation mal wieder bewusst wurde ist die Frage: Wie geht man mit diesen Leuten um? Man muss leider doch sagen, dass aboriginal people den grösseren Anteil an obdachlosen und arbeitslosen Leuten in Australien zu bilden scheinen. Verstärkt wird diese ganze Situation meiner Meinung nach durch eine gewisse kulturelle Verlassenheit. Ein grosser Teil der aboriginals hat sich in gewissem Maße mit der "weissen" Gesellschaft assimiliert. Andere haben in der Mitteilung ihrer Kultur gegenüber den "Weissen" in gewisser Weise einen Kompromiss gefunden. Ob dies nun den Ansichten des aboriginal Glaubens entspricht darüber lässt sich streiten. Im Outback gibt es aber ebend einen grossen Teil, der einfach zwischen beiden Kulturen verloren ist und der australische Staat weiss meiner Meinung nach selber nicht, wie dies Problem zu lösen ist. Für den Touristen ist es nun wirklich schwierig mit diesen Leuten umzugehen. Einerseits will man sie nicht einfach ingnorieren, andererseits muss man aber aufpassen, dass man ihnen nicht zu nahe tritt - nicht im wörtlichen Sinne.
Wir verliessen dann Darwin und wollten irgendwo auf halbem Wege nach Kakadu übernachten. Wir fanden eine nette Restarea nur kurz vor dem Abzweig zur Jumping Croc Cruise, die wir morgen eventuell machen wollten. Dann gab es einen schönen Sonnenuntergang und das Drama Mosquitos nahm seinen Lauf. Diese Restarea ist nähmlich, wie wir später feststellten gleich neben einer riesigen Senke, in der immmernoch Wasser aus der Regenzeit steht - ideales Home für Mozzies. In den Scheinwerfern vorbeifahrender Fahrzeuge konnte man förmlich Wolken von Mozzies sehen. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns dann alle auch ziemlich schnell in die Vans bzw. Zelte. Rik lieh uns freundlicher Weise noch ein Mosquitonetz. Das Insektrepellent - RID - wirkte nur für ein paar Minuten und der Van war natürlich voll von Mozzies (Tage späte sollten wir noch Mozzie-Eier finden). So starteten wir dann doch einen Krieg gegen die Mozzies, der für Nic auch die ganze Nacht anhalten sollte.
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sunset in the mozzie fields

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